Vier Standorte. Viele Perspektiven. Eine Vision: Künstliche Intelligenz gemeinsam gestalten.

Turck Beierfeld GmbH

Beschäftigte: ca. 5000 in der Unternehmensgruppe

Ort: Grünhain-Beierfeld

Branche: Automatisierung

Website: www.turck.de/de/

 

AUFGABEN

  • Förderung des standortübergreifenden Austauschs zu Digitalisierung und KI
  • Sensibilisierung für praxisnahe KI-Anwendungen in der Produktion, Forschung und Entwicklung
  • Aktivierung von Mitarbeitenden zur selbstständigen Ideengenerierung für KI-Nutzung
  • Entwicklung und Bewertung konkreter KI-Projektideen im Unternehmen
  • Stärkung der Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit im Digitalisierungsprozess

ZIEL

  • Strategische Verankerung von KI durch Beteiligung der Mitarbeitenden, insbesondere aus Forschung, Entwicklung, Prozesssteuerung und IT
  • Kompetenzaufbau im Bereich KI – von Grundlagenwissen bis zur konkreten Anwendungsentwicklung
  • Identifikation und Entwicklung unternehmensspezifischer KI-Potenziale
  • Förderung eines Kulturwandels, in dem Digitalisierung als gemeinsame Aufgabe verstanden wird
  • Motivationssteigerung durch Sichtbarkeit und Wertschätzung innovativer Ideen (z. B. Geschäftsführungspitch)

Anlass der Qualifizierung

Wie bringt man Mitarbeitende aus Forschung und Entwicklung, aus Prozesssteuerung und IT an einen Tisch – wenn dieser Tisch virtuell zwischen Beierfeld, Halver, Detmold und Mülheim a. d. Ruhr steht? Wie lässt sich Künstliche Intelligenz nicht nur technisch einführen, sondern strategisch verankern – und zwar mit den Menschen, die die Prozesse am besten kennen?

Mit diesen Fragen startete die Turck Gruppe ihre Reise zur partizipativen Digitalisierung. Und gemeinsam mit den Zukunftszentren Sachsen und NRW machte sie daraus ein Beispiel, das zeigt: Mit einem durchdachten Lernprozess lassen sich nicht nur KI-Kompetenzen aufbauen – sondern auch Kultur verändern.

Ziel der Qualifizierung:

Warum „von oben“ nicht reicht – und wie partizipative Digitalisierung gelingt.

Die Turck Gruppe gehört zu den Innovationsführern in der Automatisierungsbranche. Mit rund 5.000 Mitarbeitenden weltweit, vier deutschen Standorten und einem ausgeprägten Technologie-Fokus ist das Unternehmen international aufgestellt – und seit Jahren mit Digitalisierung vertraut. Auch KI ist kein Fremdwort – erste Initiativen und Anwendungen waren bereits etabliert.

Doch eine Frage blieb offen: Wie können die Mitarbeitenden, die die Abläufe und Prozesse am besten kennen, stärker in die digitale Strategie eingebunden werden?

Bei Turck betrachten wir Künstliche Intelligenz als einen strategischen Schlüssel, um Innovationen voranzutreiben und unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.“
Christian Seliger, VP R&D der Turck-Gruppe und Initiator des Projekts

Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, mit Unterstützung der beiden Zukunftszentren ein hybrides Qualifizierungsformat zu entwickeln, das sowohl technische Grundlagen als auch konkrete Anwendungsentwicklung umfasst – und das gleichzeitig eine Kultur der Zusammenarbeit und Innovation fördert.

Ablauf der Zusammenarbeit: Ein hybrides Qualifizierungsformat – technisch fundiert, methodisch kreativ, menschlich anschlussfähig.

Das Herzstück der gemeinsamen Arbeit bildete eine mehrphasige Learning Journey, die auf digitalen Selbstlernmodulen, hybriden Workshops, Peer-Learning und persönlichem Austausch aufbaute. Die Besonderheit: Inhalte und Formate wurden exakt auf die unternehmensinterne Vielfalt zugeschnitten – sowohl technisch als auch methodisch.

Ablauf der Zusammenarbeit:

Ein hybrides Qualifizierungsformat – technisch fundiert, methodisch kreativ, menschlich anschlussfähig.

Das Herzstück der gemeinsamen Arbeit bildete eine mehrphasige Learning Journey, die auf digitalen Selbstlernmodulen, hybriden Workshops, Peer-Learning und persönlichem Austausch aufbaute. Die Besonderheit: Inhalte und Formate wurden exakt auf die unternehmensinterne Vielfalt zugeschnitten – sowohl technisch als auch methodisch.

Die Reise gliederte sich in mehrere Schritte:

1. Auftakt-Workshop: KI verstehen – ethisch, rechtlich, praktisch

Der Startpunkt war ein gemeinsamer hybrider Workshop für die beteiligten Fach- und Führungskräfte. Hier wurden Grundlagen zu Künstlicher Intelligenz vermittelt, aber auch Fragen zur Verantwortung, zu Datenschutz und zur praktischen Einordnung aktueller KI-Modelle diskutiert.

In einem kreativen Zwischenschritt visualisierten die Teilnehmenden ihre Erwartungen und Vorstellungen – mit Lego. Die Methode „LEGO® Serious Play®“ ermöglichte einen lockeren Zugang zu individuellen Perspektiven und Zielbildern. Die Ergebnisse wurden dokumentiert – und später mit den tatsächlichen Erfahrungen verglichen.

2. Selbstlernphase: Eigene Zeit, eigenes Tempo

Anschließend vertieften die Teilnehmenden ihr Wissen im digitalen Lernmanagementsystem des Zukunftszentrum Sachsen. Dort wartete der Kurs KI leicht gemacht – praxisnah, kompakt und interaktiv aufgebaut. Jede:r konnte im eigenen Tempo lernen, Tests absolvieren und sich gezielt auf die nächste Phase vorbereiten.

„Neben einem soliden Überblick über relevante Technologien haben uns die praxisnahen Anwendungsbeispiele konkrete Denkanstöße gegeben, wie wir KI gezielt zur Prozessautomatisierung und Effizienzsteigerung in unseren Entwicklungsabläufen einsetzen können.“
Michael Bauer-Wesely, Director Product Solutions

3. Impulse aus der Praxis: Beispiele, die zum Nachdenken anregen

In einem weiteren Workshopmodul wurden reale KI-Anwendungen vorgestellt – aus verschiedenen Branchen und mit konkretem Bezug zur Produktion. Diese Beispiele boten Denkanstöße, halfen beim Transfer ins eigene Arbeitsumfeld und öffneten den Raum für erste eigene Ideen.

4. Eigene Potenziale entdecken: Innovationssession und Pitch

In einer weiteren Selbstlernphase entwickelten die Teilnehmenden eigene Ideen für den Einsatz von KI bei Turck. Diese präsentierten sie anschließend in einem 5-minütigen Pitch. Die Vorschläge reichten von KI-gestützter Codegenerierung über automatisierte Fehlersuche in Konstruktionsplänen bis hin zu einem internen Wissens-LLM.

5. Gruppenarbeit: Vertiefung und Weiterentwicklung

Die besten Ideen wurden in standortübergreifenden Teams weiterbearbeitet – mit dem Ziel, sie als Lösungskonzepte zu formulieren und beim Abschlussworkshop vorzustellen.

6. Finale & Geschäftsführungspitch: Sichtbarkeit, Wertschätzung, Entscheidung

Im abschließenden Pitch präsentierten die Teams ihre Konzepte vor der Geschäftsführung. Das Ergebnis: Alle Vorschläge wurden prämiert und zur weiteren Prüfung angenommen. Die Botschaft war klar: Gute Ideen kommen nicht nur von oben.

„Die Vorstellung der KI-Ansätze bei der Geschäftsführung und die Prämierung der Ideen hat zu einer starken Motivation aller Teilnehmenden beigetragen.“
Michael Bauer-Wesely, Director Product Solutions

Ergebnisse

Mehr als Kompetenzaufbau wie KI zur Teamsache wurde.

Der Prozess führte nicht nur zu konkreten Innovationsideen, sondern zu einem Kulturwandel:

  • Mitarbeitende übernahmen Verantwortung für die Digitalisierung.
  • Standortübergreifender Austausch wurde gestärkt.
  • Innovative Denkansätze aus der Belegschaft wurden sichtbar.
  • Motivation und Selbstwirksamkeit stiegen nachweislich an.

„Durch einen guten Mix aus Vorstellung, Workshop, eigenen Lernphasen und Inhalten wurde das Thema ganzheitlich betrachtet.“
— Thomas Kriegel,
Director System Solutions

„Der Erfolg dieses Projekts basiert auf dem Engagement der Moderator:innen und unserer freiwilligen Teilnehmenden, deren technische Expertise und kreative Ansätze die praktische Relevanz von KI eindrucksvoll belegen.“
— Christian Seliger,
VP R&D

 

Was Sie von Turck lernen können

  • Partizipation ist kein Risiko, sondern ein Hebel: Die besten KI-Anwendungsfelder entstehen dort, wo Mitarbeitende ihre Praxis einbringen – und Führung aktiv zuhört.
  • Hybride Formate funktionieren – wenn sie gut strukturiert sind.
    Wechsel zwischen Präsenz, Online-Lernen und Gruppenarbeit war entscheidend für die Beteiligung an vier Standorten.
  • Kreative Methoden öffnen neue Perspektiven: Vom Lego®-Modell über Lernmodule bis zum Geschäftsführungspitch – die Kombination förderte Reflexion, Wissen und Engagement gleichermaßen.

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Ansprechpersonen

Sofie Löffler

ATB Chemnitz gGmbH

Tobias Sanders

ATB Chemnitz gGmbH

Zoltan Miklos

IHK Chemnitz

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Wissenswertes

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