Erkenntnisse des Sächsischen Fachkräftemonitorings 2022
17.02.2022
An der Umfrage der sächsischen Industrie- und Handelskammern (IHKs) und Handwerkskammern (HWKs) beteiligten sich 1.161 Unternehmen mit rund 60.000 Beschäftigten.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Rekordwert an offenen Stellen
- Mehr als jede zweite ausgeschriebene Stelle bleibt langfristig unbesetzt
- Demografischer Wandel ein Hauptmotiv für Personalsuche
- Fachkräfteeinwanderungsgesetz wird kaum genutzt
- Bedeutung sozialer Netzwerke für Rekrutierung gestiegen
- Mehrheit der Betriebe bietet Homeoffice oder mobile Arbeit an
Branchenübergreifend viele offene Stellen, Bedarf an Fachkräften steigt
- Insgesamt 60 % der befragten Unternehmen weisen vakante Stellen aus.
- Der Bedarf an Facharbeitern und Gesellen ist besonders hoch. Mehr als jede zweite offene Stelle bleibt länger als sechs Monate unbesetzt.
- Im Vergleich der Betriebsgrößen wird deutlich, dass besonders Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten Probleme bei der Stellenbesetzung haben.
- Insgesamt 79% der Betriebe gaben an, keine Bewerbungen auf offene Stellen zu erhalten.
- Der häufigste Grund für die Personalsuche ist der Bedarf nach Ersatz. Neben dem Wechsel in andere Unternehmen sehen sich die Betriebe zumeist Altersabgängen (Renteneintritt) ausgesetzt.
Betriebliche Personalarbeit in fast allen befragten Unternehmen
- etwa 93 % der Unternehmen nutzen mindestens ein Instrument der Personalarbeit.
- Nahezu alle Betriebe bieten ihren Beschäftigten direkte Zusatzleistungen an. Die häufigsten angebotenen Direktleistungen sind gemeinsame Freizeitaktivitäten, regelmäßige Lohn- und Gehaltserhöhungen sowie Prämien.
- Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter hängt der Erfolg vom zielgruppengerechten Einsatz der Maßnahmen ab.
- Die Nutzung der sozialen Netzwerke hat sich unabhängig von Alter und Qualifikation bewährt.
- Auch persönliche Empfehlungen und die Abwerbung greifen.
- Azubis werden außerdem besonders häufig durch Praktika gewonnen.
Anzahl ausländischer Beschäftigter steigt
- Mehr als jedes dritte Unternehmen beschäftigt ausländisches Personal
- Das am 01.03.2020 in Kraft getretene Fachkräfteeinwanderungsgesetz (FEG) kennt nur einer Minderheit der befragten Unternehmen.
- Trotz einer leichten Verringerung bleiben Sprachbarrieren für 77 % der Befragten nach wie vor das größte Hindernis.
- Die zusätzlichen Kosten der Rekrutierung sind für viele Unternehmen eine entscheidende Hürde.
Mehrheit bietet Homeoffice bzw. mobile Arbeit an
- Mehr als jedes zweite Unternehmen bewertet die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt als positiv.
- Insgesamt 51 % der Befragten bieten ihren Beschäftigten auch außerhalb gesetzlicher Verpflichtungen die Möglichkeit zum Homeoffice oder mobilen Arbeiten an.
- Bei einem Großteil der Unternehmen, die ihren Beschäftigten kein Homeoffice anbieten, lassen betriebliche Tätigkeiten dies nicht zu.
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