Wie etabliert man eine Lernkultur im Unternehmen?
Wir erklären, warum eine Lernkultur im Unternehmen wichtig ist und worauf Sie bei der Umsetzung achten sollten.
Was bedeutet Lernkultur?
Als Lernkultur bezeichnet man die Normen, Werte und Einstellungen, die in einem Unternehmen in Bezug auf Lernen gelebt werden. Strategisch spielen auch die Rahmenbedingungen eine Rolle: Welche Ziele verfolgt das Unternehmen? Wie wird die Personalentwicklung umgesetzt? Wie ist das Wissen im Unternehmen verteilt und welche technischen Möglichkeiten gibt es für den Wissenstransfer und zur allgemeinen Kommunikation? Bezogen auf das konkrete Lernverhalten der Mitarbeitenden, sind die Lernumgebung und die angebotenen Lernformate ausschlaggebend für eine funktionierende Lernkultur. Diese müssen an die Bedarfe der Mitarbeitenden und des Unternehmens angepasst sein.
Was macht eine gelungene Lernkultur aus?
Eine gelungene Lernkultur zeichnet sich dadurch aus, dass alle Mitarbeitenden mitgenommen werden. „Transparenz über die laufenden Prozesse und Veränderungen sind dabei sehr wichtig“, teilt Frau Bergmann mit. Beschäftigte sollten so gut es geht einbezogen werden, um den Prozess auch mitgestalten zu können. Daraus entsteht eine Win-Win-Situation: Die Motivation der Belegschaft wird gesteigert und das führt wiederum dazu, dass sie sich wohler im Unternehmen fühlen.
Allerdings ist auch von den Mitarbeitenden Aufgeschlossenheit, Engagement und Neugier wichtig. Sie sollten von sich aus Interesse daran haben, mitzuteilen, was sie können, was ihnen wichtig ist und an welchen Themen Interesse besteht. Nur so kann das Unternehmen und die Kolleg:innen positiv gestaltend tätig sein. Aber auch die Entwicklung dieses Mindset ist etwas, zu dem Unternehmen und Führungskräfte animieren können.
Die Bedeutung der Lernkultur für die Veränderungsbereitschaft
Sich möglichst schnell an neue Gegebenheiten anpassen zu können, ist heute eine wichtige Kompetenz. Neue Tools werden eingeführt, Prozesse überarbeitet oder Strategien geändert. Wir müssen lernen, Veränderungen proaktiv zu begegnen und sie für uns zu nutzen. Was würde passieren, wenn sich Konkurrent:innen neu aufstellen, sich an geänderte Kundenbedürfnisse anpassen und Sie weiterhin Ihre bisher gefahrene Strategie verfolgen? Es ist wichtig, dass Sie sich weiterentwickeln, um Ihre Position halten zu können. Eine Lernkultur kann Ihnen dabei helfen. Eine der ausschlaggebendsten Faktoren für motivierte Mitarbeitende ist die Möglichkeit zur Selbstverwirklichung. Jede Person hat eigene Interessen und Zielsetzungen, wo sie sich hin entwickeln möchte. Und auch jede Person hat die eigene Art und Weise, das zu tun. Geben Sie Ihre Mitarbeitenden den Rahmen dafür und Sie entwickeln sich Ihr eigenes leistungsfähiges und kreatives Team, das resilient gegenüber Veränderungen ist.
Lernen in Unternehmen und als Individuum soll aber neben all diesen Zielen und Gründen auch frei, kreativ und ungesteuert sein. Nur wenn Lernen Selbstzweck ist, gibt es neben den ökonomischen Zielen auch Raum, für Ideen und Innovation. Dann können gerade aus dem Selbstzweck heraus ungeahnte Potenziale entstehen, die einen ganz neuen Nutzen haben.
Ansprechperson:
Eva-Maria Bochenek
RKW Sachsen GmbH
+49 152 27792424
Beitrag teilen:
Weiteres Wissen
WORK HACK: Yin & Yang
Das Selbst im Homeoffice neu erfinden – mit der richtigen Tagesplanung Arbeit und Privates in Einklang bringen
Praxisbeispiel: Digitale Lernplattform – notwendig oder unpassend?
In diesem Praxisbeispiel erfahren Sie, wie sich das Yogazentrum Chemnitz in der Corona-Pandemie zu einer digitalen Lernplattform positioniert hat.
Digitales Mindset für die Ausbildung
Was macht eine gute Ausbildung heutzutage aus? Wir haben bei unserer Zukunftsdenken.live-Veranstaltung im Oktober mit dem NETZWERK Q 4.0 über ihre Erfahrungen gesprochen.
Digitalisierung bei der Lebenshilfe Freiberg: Erste Schritte auf einem ambitionierten Weg
Im August 2024 haben Sofie Grundmann und Tobias Sanders – von ATB – zusammen mit der Lebenshilfe Freiberg zwei grundlegende Workshops durchgeführt, um die Verbesserung der Teamarbeit durch digitale und analoge Prozesse vorzubereiten.