Digitalisierung erfordert einen bewussten Umgang mit
notwendigen Lernprozessen
Michael Heinig arbeitet seit mehr als 10 Jahren im Bereich der beruflichen Bildung und unterstützt Unternehmen bei der Qualifzierung ihrer Beschäftigten. Wir haben ihn als externen Experten nach seiner Meinung gefragt: Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Weiterbildung im Betrieb aus? Welche Vorteile ergeben sich durch den Fortschritt im Hinblick auf das Thema „lebenslanges Lernen“? Und was sollten Unternehmen bei der Qualifzierung ihrer Beschäftigten in Zukunft stärker beachten?
In vier Themenkomplexen verrät er uns, was er dafür als relevant ansieht. Sein Credo folgt dabei dem gleichen Ansatz wie beim Zukunftszentrum Sachsen: Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft gestalten!
Digitalisierung und Lernen
Die digitale Transformation eines Unternehmens ist ein strategischer Prozess, in welchem tiefgreifenden Veränderungen angeregt werden. Diese dürfen sich nicht nur auf die Einführung neuer Technologien beziehen. Es ist notwendig, die Mitarbeiter:innen bereits am Anfang in diesen Prozess zu integrieren und Zeit in deren Weiterentwicklung zu investieren.
Ein Beispiel: Die oftmals langwierige Einführung einer E-Akte oder eines neuen CRM-Systems in Unternehmen zeigt, dass Digitalisierung und Lernen nur Hand in Hand funktionieren. Einerseits muss die Technologie ausgereift sein, andererseits müssen die betroffenen Mitarbeiter:innen offen und fähig sein, mit dieser umzugehen. Eine Transformation ist nur dann erfolgreich und nachhaltig, wenn gleichzeitig ein Lernprozess in Bezug auf Fähigkeiten und Haltung bei allen Beteiligten angestoßen wird.
Digitalisierung von Berufsbildern
Der digitale Wandel unserer Arbeitswelt zeigt sich auch darin, dass immer mehr Berufsbilder reformiert und digitalisiert werden. So müssen sich Fachinformatiker:innen für Systemintegration heute mit Cloud Services, Rechenzentren, Datenanalyse und virtuellen Maschinen auseinandersetzen, während früher eher die Technik mit Fokus auf der Hard- und Software sowie das firmeninterne Netzwerk in deren Verantwortung lag. Das erfordert gerade bei älteren Mitarbeiter:innen und solchen, die schon lange im Beruf stehen, einen bewussten und geplanten Anpassungsprozess, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. Arbeitgeber:innen sollten deshalb genau hinschauen und Betroffenen gegebenenfalls Unterstützung z.B. durch eine zielgerichtete persönliche oder fachliche Weiterbildung anbieten.
Lernen als Teil der Unternehmenskultur
Durch die steigende Komplexität und fortschreitenden Veränderung der Arbeitswelt ist die Verinnerlichung des lebenslangen oder auch unternehmensweiten Lernens auf organisationaler als auch auf individueller Ebene erforderlich. Zur Förderung einer positiven Haltung gegenüber Veränderungen sollte das Thema Lernen und Weiterbildung einen festen Platz in der gelebten Unternehmenskultur haben. Im Rahmen des „gelebten Lernens“ können Arbeitgeber:innen feste „Bildungszeiten“ und „Testumgebungen“ schaffen, in denen sich Mitarbeiter:innen Wissen aneignen und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit neuen Tools, Methoden und Technologien gefahrlos ausprobieren können. Alternativ können entsprechende externe Bildungsangebote implementiert werden, die nicht nur auf fachliche Kompetenzerweiterung abzielen, sondern auch die betroffenen Mitarbeiter:innen mit ihren Vorbehalten und Sorgen in Fokus stellen. Eine positive Fehlerkultur ist hierbei eine Grundvoraussetzung.
Digitalisierung von Berufsbildern
Gerade in der aktuellen Zeit des Wandels benötigen Betriebe Zeit, sich neu auszurichten, Arbeitsabläufe zu digitalisieren, Infrastrukturen aufzubauen und zu konsolidieren. Die Belegschaft wird in diesem Prozess häufig erst am Ende berücksichtigt. Gerade ältere oder langjährige Mitarbeiter:innen haben mit solchen Veränderungen oftmals Probleme und ihre Bedürfnisse werden nur unzureichend beachtet. Um diese Beschäftigten nicht zu verlieren, greift der Staat mit einem Gesetz, dem sogenannten Qualifizierungschancengesetz, ein, welches notwendige Weiterbildung von Beschäftigten zweigleisig subventioniert. Die Kosten für die Weiterbildung als auch die entgangene Arbeitsleistung werden in Form eines Arbeitsentgeltzuschusses in Abhängigkeit zur Betriebsgröße bis zu 100% von der Bundesagentur für Arbeit übernommen. Damit wird der Erkenntnis Rechnung getragen, dass Bildung und Lernen ein notwendiger Bestandteil ist, um die aktuelle Transformation und auch zukünftige Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen. Die Zukunft lässt sich nur gemeinsam gestalten. Gehen wir es an!
Ihr Ansprechpartner:
Michael Heinig
Experte für Berufliche Aus- und Weiterbildung
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Sie haben Fragen zur Personalentwicklung, Beruflichen Aus- und Weiterbildung und den dazugehörigen gesetzlichen Rahmenbedingungen? Michael Heinig steht Ihnen als externer Experte gern zur Verfügung.
Michael Heinig hat sein Bachelorstudium in Wirtschaftswissenschaften abgeschlossen und den Master of Science im Bereich Wirtschaftspädagogik absolviert. Seit mehr als 10 Jahren ist er beratend in der berufliche Bildung tätig und immer daran interessiert, einen persönlichen Mehrwert für seine Kundschaft zu schaffen. Bildung ist für ihn eine persönliche Investition in die Zukunft und die Möglichkeit, diese individuell zu gestalten.
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